Sonntag, 8. Dezember 2013

Sonntag, den 8. Dezember 2013

Heute, am 2. Advent, um 10 Uhr,  will die Jugend "rock climbing", also klettern gehen. So an Felswänden "in den Seilen hängen", nein, natürlich mutig drauflos sich nach oben arbeiten. Also, hier ist Sport ja, wie ich vielleicht schon erwähnte, groß geschrieben, in letzter Zeit sieht man am Strand viele Fahrradfahrer mit Sporträdern, dann  gibt es Bungee Jumping, Sky diving (Fallschirm springen), diving überhaupt, auch in Käfigen, Haie anschauen, natürlich surfen, Kanu fahren, Kite surfing, joggen, walken,  zügig gehen auf gut deutsch. Letzteres hab ich eben, Sonntag morgen, gemacht, wo schon eine Menge los ist. Paragliding hatte ich noch vergessen, das passiert hier auf der Wiese, mit oder auch mal ohne Erfolg beim Starten.


ansonsten gibt es junge Väter mit Kind und Hund zu sehen, auch mal eine junge Familie mit Nanny, dann ein junges Elternpaar mit Kinderwagen beim Joggen und die vielen, auch älteren "Geher".  Ein schwitzender Jogger so 50 plus begrüßt kurz einen äteren, der auf einer Bank sitzt: "I can't stop, I have to walk." Etwas bedauernd, aber klar, ist ein muss.





Ja, aber wo fange ich denn eigentlich an? Am Freitag, da bin ich schwimmen gegangen. Tu ich ja in Hamburg auch, freitags, im Festland schwimme ich draußen eine halbe Stunde das 25 m Becken hin und her. Hier gibt es in 15 Minuten Fuß "walk" ein Freibad, am Meer, sehr schön gelegen, mit einem 50 Meter Becken, schön breit auch noch. Der Eintritt kostet 20 Rand, das sind beim jetzigen sehr schlechten Kurs des Rand (für uns gut) 1.40€ für den ganzen Tag. Dagegen bei uns nicht unter 4€ im Freibad.



Am Samstag bin ich mit Fritz mit dem Bus in die Stadt gefahren. Premiere bei mir, das Bus fahren. Fritz O Ton: Ich glaub, ich bin in Europa. Busse sehen aus wie bei uns, sind pünktlich, perfekt mit aufgeladener Karte vor ein Gerät halten, wird abgebucht, keine Ticketkauferei, nur aufladen, wie beim Handy.
In der Kloof Street, einmal die Long street entlang spaziert, haben wir in einem besonderen Restaurant zu Mittag gegessen., der Knead Bakery, wo es nicht nur frisch gebackenes Brot, sondern auch andere köstliche Sachen gibt.
Mit dem Minibus Taxi zurück, diesen meistens vollgestopften Taxis, die nix kosten, 7 Rand eine Fahrt, also 50 Cent. Man muss nur wissen, wo sie längs fahren und deutlich sagen, wann man aussteigen will. Das hab ich mich noch nicht allein getraut, aber mit solchen Sachen kennt Fritz sich natürlich aus.
Abends sollte es dann zum Brautpaar  Melanie und Leo (alter Freund von Fritz aus Altona, mit dem er auch als DJ Duo unterwegsist oder eher war) gehen, die eigentlich in Johannesburg leben, aber am nächsten Samstag hier in Kapstadt heiraten. Dafür sind schon und werden noch eine Menge Hamburger (Familie) anreisen. Sie haben ein tolles riesiges Appartment gemietet, über drei Etagen, zwei Schlafzimmer (eigentlich drei) ein sehr großzügiger
Wohn-und Essbereich, alles sehr geschmackvoll, Großer Flachbildshirm Fernseher mit DVD Player. Das ganze zu einem sehr moderaten Preis, dafür kriegt man bei uns nicht mal ein Hotelzimmer. Allerdings in der Stadt, nicht in Seapoint. Trotzdem den Blick aufs Meer vom Balkon. Also da wurde erst einmal groß getafelt am Abend, Melanies Mutter und Melanie haben ein Mozambiquisches Gericht gekocht, köstliche Chicken und Rippchen vom Rind, glaube ich, dazu machte Fritz einen Salat und später noch das (gekaufte) Dessert. Ein schöner und interessanter Abend. Melanies Mutter ist Universitätsdozentin in Maputo, der Hauptstadt von Mozambique, im Fachbereich Biologie. In den Achtziger Jahren hat sie fünf Jahre in Rostock studiert, genau um die Wende herum. Das hat ihr dort sehr gut gefallen, erzählte sie. Die Deutschen seien so direkt, man wüßte sofort, ob sie einen mögen oder nicht. Das sei in Südafrika nicht so. Überhaupt Südafrika, Kapstadt sei gar nicht Afrika, meinte sie. Wenn ich Afrika kennenlernen möchte, solle ich nach Mozambique kommen. Sie lud mich noch mehrfach am Abend ein, sie dort zu besuchen. Überhaupt haben wir uns sehr gut verstanden.
Melanie erzählte, dass sie nicht gerne in Joburg sei, es sei zu schnell, zu laut, zu busy, zu gefährlich, zu wenig Natur. Nächstes Jahr gehen beide nach Hamburg, Melanie studiert weiter, will ihren Master in Stadtentwicklung machen, Leo in BWL, und es sieht eher danach aus, als ob sie dort bleiben würden. Sein Traum sei es, sagt Leo, mehrfach im Jahr über den Job  nach Mozambique oder Joburg oder Kapstadt zu reisen. Sie schätzen die Sicherheit, die Infrastruktur, Krankenversicherung etc.



Danach ging es noch an den Strand nach Clifton, wo die Jugend und ich am Strand bei Mondenschein und Sternenglitzer und Meeresrauschen chillten. Dann hab ich mich nach Hause abgesetzt, während die anderen noch um 2 Uhr dabei sein wollten, wenn Leo in einem Club auflegte, von 2 bis 3 Uhr nämlich.
Demnächst noch ein schönes Video von Fritz und Fritz beim Musik machen gestern auf dem Balkon, das dauert ewig, bis es bei youtube hochgeladen ist.
Ciao Ciao, euch noch einen schönen 2. Advent oder einn guten Start in die Woche.
Eure Anna